Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP)

Ich arbeite in meiner Praxis tiefenpsychologisch orientiert. Diese Behandlungsmethode leitet sich vor allem von der Psychoanalyse ab, die um 1900 herum vom Wiener Nervenarzt Sigmund Freud entwickelt wurde. Der Schwerpunkt der Behandlung liegt auf Konflikten und Entwicklungsstörungen, die in der aktuellen Lebnessituation des Patienten auftreten. Entscheidend hierfür ist, dass sich in diesen Krisensituationen alte, unbewusste Konflikte reaktualisieren, d.h. wieder lebendig werden, die längst als abgeschlossen galten und denen man keine Bedeutung mehr beimaß. Diese alten Beziehungsmuster und -erinnerungen beeinflussen uns alle wesentlich stärker, als uns bewusst ist und haben somit sehr große Macht über uns; erst, wenn wir sie aus dem Dunkel hervorholen, können wir dem Zusammenhang mit unserem aktuellen Problemgefüge erkennen und bekommen somit die Gelegenheit, uns auf der bewussten Ebene damit auseinander zu setzen. Es geht also mitnichten darum, ´in der Kindheit herumzuwühlen´; entscheidend ist hier die Beleuchtung der Vergangenheit um der Gegenwart willen, zu verstehen, inwieweit die Vergangenheit in die Gegenwart hineinragt. Als Beispiel: Menschen, die ständig mit ihren Chefs ´aneinanderrasseln´, machen sich bewusst, dass sie mit  ihrem  Vater ein ´Autoritätsproblem´ hatten; Menschen mit Problemen in Partnerschafts-Beziehungen lernen verstehen, dass problematische Bindungserfahrungen (z.B. durch Trennung, Abwesenheit, psychische Erkrankung / Suchterkrankung, Unzuverlässigkeit der Eltern / eines Elternteils) unbewusst Bindungsangst bedingen; hier lassen sich unzählige weitere Beispiele finden. Es geht hierbei keinesfalls darum, Eltern, sonstige Bezugspersonen oder wen auch immer für die Entwicklung des Einzelnen verantwortlich zu machen, sondern um die Entwicklung von Verständnis für die Grundlagen und Wurzeln der persönlichen Entwicklung, der individuellen Reaktions- und Erlebnisweisen, des ´so-geworden-seins´. Durch die sanft platzierte und professionell begleitete ´Wiederbelebung´ früherer Gefühle und Erinnerungen können in der schützenden therapeutischen Beziehung neue Erfahrungen besprochen und erlebt werden, die zur Heilung (oder zumindest einen der Heilung nahekommenden Zustand) des Patienten führen; hierbei nimmt die Versöhnung mit dem Geschehenen, nicht-mehr-zu-ändernden einen großen Raum ein und leitet gleichsam über zur Fokussierung auf das Veränderbare, Machbare.  Somit bildet das Erkennen der unbewussten Prozesse die Grundlage für eine fruchtbare Weiterentwicklung, aus der heraus sich die persönliche Haltung verändern kann, die zu einer erfüllteren und zufriedeneren Lebensweise führt.- Das Symptom als Ausdruck des seelischen Ungleichgewichts wird somit nicht mehr benötigt, verschwindet unter Umständen weitgehend oder sogar vollständig; die psychische Energie kann wieder frei fließen. Insofern wird – im Idealfall-  nicht nur eine symptombezogene Heilung erzielt, sondern dem Einzelnen zur Weiterentwicklung, zum persönlichen Wachstum verholfen.

Nach oben scrollen
Cookie Consent mit Real Cookie Banner